CATS-Schülerlabor (21.10.2019) Workshops zu „Wasser im Himalaya“ und zur chinesischen Außenpolitik
Diese Woche waren es gleich zwei Workshops zu denen das CATS-Schülerlabor Schulklassen aus der Rhein-Neckar-Region begrüßen durfte. Am Montag, dem 14. Oktober 2019, besuchten zwei Gemeinschaftkunde-Kurse des Hölderlin-Gymnasiums aus Heidelberg den Workshop zur chinesischen Außenpolitik unter der Leitung der Sinologie-Professorin Anja Senz, die zugleich auch Prorektorin für Studium und Lehre der Uni Heidelberg ist. Über den Inhalt eins früheren Workshops zu diesem Thema wurde bereits an anderer Stelle ausführlich berichtet. Zwischendurch etwas aufgelockert wurde der Workshop durch einen Besuch in der neuen Bibliothek des CATS. Im Rahmen einer Bibliotheksrallye lernten die Schülerinnen und Schüler sich in den Magazinen zu orientieren und Literatur zu finden. Digitalisiert wurden die Funde dann übrigens ganz zeitgemäß mit dem eigenen Smartphone.
Am Donnerstag ging es dann für einen Geografiekurs des Kurpfalz-Gymnasiums im schönen Schriesheim direkt nach Südasien. Zumindest virtuell, denn obwohl die Schülerinnen und Schüler im bestens ausgestatteten Fernerkundungslabor des Südasien-Instituts saßen, konnten die von ihnen bearbeiteten Satellitenbilder ihnen durchaus das Gefühl geben, hoch über dem Himalaya zu schweben. Unter der fachkundigen Anleitung der Externer Inhalt Geografin Susanne Schmidt lernte die Gruppe, wie man solche Bilder im Rahmen der Fernerkundung mithilfe spezieller Software auswertet.
Mittels historischer Satellitendaten konnten die Schülerinnen und Schüler sogar „in der Zeit reisen“ und so die Veränderungen der Gletscher und ihrer Umgebung von den 1960er Jahren bis heute nachvollziehen. Dabei wurde deutlich, dass der Rückgang von Gletschern, die Intensivierung der Landwirtschaft, der Bau von Bewässerungssystemen und sogar Naturkatstrophen das volle Ausmaß ihrer Auswirkungen erst im Vergleich über einen längeren Zeitraum zeigen. So hatte im pakistanischen Hunza-Tal ein Bergsturz einen Fluss aufgestaut und binnen Monaten in einen über 30 Kilometer langen See verwandelt. Der Vergleich von Aufnahmen vor und nach dem Bergsturz zeigte den Schülerinnen und Schülern die enormen Veränderungen in der Landschaft. Die Ergebnisse ihrer Fernerkundungen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann im Rahmen einer Posterpräsentation der Gruppe vorstellen.
Deutlich wurde im Rahmen des Workshops auch, dass die Fernerkundung am Computerbildschirm für die Heidelberger Geografinnen und Geografen nur der erste Schritt ist. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im nächsten Schritt dann auch im Feld überprüft. Die Dozentin war tatsächlich auch erst kürzlich von einer Expedition im Himalaya zurückgekehrt. Die dort gewonnenen Messdaten, Fotografien und Interviews mit den Menschen, die in den Gebirgstälern leben, bilden zusammen mit den Satellitendaten die Bausteine für die Arbeit der Forscherinnen und Forscher.
Die Schülerinnen und Schüler konnten im Rahmen eines Tagesworkshops natürlich nicht selbst in den Himalaya reisen. Aber mithilfe der Satellitenbilder, Fotografien und Berichte konnten sie zumindest zeitweise das Gefühl haben, selbst dort gewesen zu sein. Und so manche Schülerin oder so mancher Schüler konnte sicherlich auch einige Ideen für das nächste Geografieprojekt oder gar die eigene Studien- und Berufswahl mitnehmen.